Tagebuch 2002
Tagebuch 2002 der Storchennester in Steinfeld und Kapsweyer
Unsere Storchennester:
Wiesentalhalle (seit 1998 besetzt):
w: DFR; 04379, re ob (OAB)
m: FRS; 2145; li ob
Kakteenfarm: (seit 2000 besetzt): Zwei unberingte Störche
Jordan-Ranch (seit 1997): in diesem Jahr ohne Brutpaar:
Kapsweyer (erstes selbst gebautes Nest in der Pfalz, seit 2001 besetzt):
m: DFR; 06500
1. März
Das Storchenpaar in Kapsweyer sowie die Storchenpaare auf der Wiesentalhalle und der Jordan-Ranch haben den Winter im Viehstrich verbracht. Während der Frostperiode wurden von Seiten des Vereines die Störche gefüttert. Seit Anfang Februar versorgen sich die Störche selbst.
13. März:
Auf Grund der warmen Witterung bauen die Störche bereits an ihren Nestern. Gelegentlich kommt es auch schon zur Paarung. Das Storchennest bei der Kakteenfarm ist noch frei.
16. März:
Das Storchenpaar von der Jordan-Ranch siedelt auf das Storchennest bei der Kakteenfarm über.
17. März:
Zwei unberingte Störche tauchen im Nest bei der Kakteenfarm auf und vertreiben die "Nestbesetzer von der Jordan-Ranch". Möglicherweise handelt es sich um die unberingte Störchin vom letzten Jahr, die einen neuen Partner gefunden hat. Das vertriebene Storchenpaar bleibt verschwunden.
18. März:
Zwei Störche kreisen hoch über Steinfeld. Leider ist nicht zu erkennen, ob es sich um das ehemalige Storchenpaar von der Jordan-Ranch handelt.
Auf der Wiesentalhalle wird die Videokamera am Nest installiert. Ab sofort können die Störche über einen Monitor in der Wiesentalhalle beobachtet werden.
19. März:
DAS ERSTE EI (Wow!) im Storchennest auf der Wiesentalhalle. Mal abwarten, ob es bebrütet wird??
21.März:
Storchennest Wiesentalhalle: Das zweite Ei ist im Nest.
Das Storchennest auf der Jordan-Ranch ist immer noch verwaist. Von den ehemaligen Bewohnern fehlt nach der Vertreibung aus dem Nest am Kakteenland jeder Spur. Gestern wurde ein einzelner fremder beringter Storch im Nest gesichtet, der aber noch am selben Tag weiterzog.
Storchennest Kapsweyer: Die Störche paaren sich, ein Ei konnte noch nicht nachgewiesen werden
23. bis 25. März
Storchennest Wiesentalhalle: Das 3. und 4. Ei liegen im Nest.
26. März:
Ein verletztes beringtes Storchenweibchen wird in der Nähe der Kakteenfarm gefunden. Es ist das Weibchen von der Jordan-Ranch, welches offenbar bei dem Zwist um das Nest bei der Kakteenfarm verletzt wurde. Von dem Männchen fehlt weiterhin jede Spur.
Das Weibchen wird in die Pflegestation auf der Jordan-Ranch gebracht und von einem Tierarzt untersucht, der eine ältere Wunde und eine Infektion feststellt.
28. März:
Das Nest auf der Jordan-Ranch ist immer noch ohne neue Bewohner
29. März:
Storchennest Kapsweyer: "Partnerwechsel im Storchennest". Eine neue Störchin ist in der Zwischenzeit eingezogen und beim Brutgeschäft:. Es müssen also mindestens zwei Eier im Nest liegen.
Die neue Störchin wurde 1987 in Mergentheim geboren. Von 1996 bis 2001 war sie in Cleebourg (Elsaß) ansässig. Das Storchennest in Cleebourg ist momentan verwaist.
30. - 31 März:
Die Ex-Störchin aus Kapsweyer (R-Nr:2958) wird auf einem Nest in Freckenfeld gesichtet (letzte Sichtung am Ostersonntag).
3. April:
Storchennest Kakteenfarm: Das 1. Ei im Nest!
4 April:
Pflegestation Jordan-Ranch: Die verletzte Störchin ist geheilt und wird in eine Voliere nach Winden zu einem alleinstehenden Storchenmännchen gebracht.
5. April:
Storchennest Kakteenfarm: Das 2. Ei im Nest!
11. April:
Storchennest Kapsweyer: Eine Dachbesteigung bringt endlich Klärung über die Anzahl der Eier im Nest. Das Gelege besteht aus 5 Eiern
17. April:
In allen drei Nestern ist das Brutgeschäft im vollen Gange. Da vom Nest bei der Kakteenfarm die genaue Eieranzahl nicht bekannt (mindestens jedoch 2 Eier) können wir bis jetzt von ca. 11 bis 14 Eier in dieser Brutsaison ausgehen.
Nächste Woche müßten die ersten Küken im Gelege auf der Wiesentalhalle schlüpfen.
25. April:
Storchennest Wiesentalhalle: Endlich ist es soweit. Der erste Storchennachwuchs im Jahr 2002.
Nach etwa 35 Tagen Brutzeit brach heute vormittag das erste Küken seine enge Eierbehausung auf und schlüpfte ans Tageslicht. Im Verlauf des Nachmittags schlüpften zwei weitere Küken aus ihren Eiern.
26. April:
Storchennest Wiesentalhalle: Nun ist die Kinderstube komplett. Um die Mittagszeit ist nun auch das letzte Küken geschlüpft. Die vier hungrigen Schnäbel werden ab jetzt ihre Eltern für die nächsten Wochen auf Trapp halten.
28. April:
Storchennest Kapsweyer: Auch hier ist heute die Kinderstube eröffnet worden. Im Laufe des Tages konnte man mehrmals einen Altvogel mit Nahrung ins Nest fliegen sehen. Wie viele Küken geschlüpft sind, lässt sich jedoch vom Boden aus nicht erkennen.
03. Mai:
Storchennest Wiesentalhalle: Die Kinderstube existiert nicht mehr! Dramatische Szenen spielten sich im Laufe des Tages bei strömenden Regen im, um und am Nest ab. Bei einer Routinekontrolle am Vormittag über die Videokamera bemerkte unser Storchenbetreuer Herr Steigleder eine Wasserpfütze im Nest, die auf Grund der heftigen Regenfälle größer wurde und für Ihn unerklärlich war, da das Nest erst in diesem Frühjahr neu hergerichtet wurde. Da die Gefahr bestand, daß das Nest überflutet werden könnte, bemühter er sich, zwei Helfer zu finden, die auf das Dach steigen und das Nest inspizieren sollten. Dabei fand man eine Plastikfolie, die die Altvögel in das Nest eingebracht hatten. Zu diesem Zeitpunkt waren schon zwei Küken vollständig durchnässt und stark ausgekühlt. Man beschloss, diese beiden Küken aus dem Nest zu entfernen und sie umgehend in eine qualifizierte Pflegestation zu bringen. Die beiden anderen, scheinbar noch kräftigen Küken ließ man im Nest.
Da das schlechte Wetter weiter anhielt, beschloss man, das Nest am Abend nochmals zu kontrollieren. Bei dieser Inspektion fand man ein Küken bereits tot vor, daß andere war gerade noch am Leben. Auch dieses wurde unverzüglich in die Pflegestation gebracht.
05. Mai:
Storchennest Wiesentalhalle: Die 3 Storchenküken konnten in der Pflegestation gerettet werden, so daß man beschloss den Versuch zu wagen, die Küken wieder in das Nest zurüchzubringen. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, da man nie genau sagen kann, ob die Altvögel ihren Nachwuchs wieder annehmen.
So setzte man zuerst nur 1 Küken wieder zurück und wartete ab. Als die Altvögel wiederkamen schmissen sie sofort dieses Küken aus dem Nest. Diesen Sturz überlebte das Küken nicht. Die beiden anderen Küken verblieben darauf hin in der Pflegestation.
In der Zwischenzeit paaren sich die Altvögel zwar wieder, aber eine erneute Aufzucht stellt ein zeitliches Problem dar. Die Jungvögel würden viel zu spät ihren Abflug in die Winterquartiere nach Afrika antreten und wären für diesen Flug nicht kräftig genug.
Storchennest Kapsweyer und Kakteenfarm: Die Küken in diesen Nestern scheinen die Schlechtwetterperiode gut überstanden zu haben. Man sieht die Altögel weiterhin mit Nahrung in die Nester fliegen, auch konnten keine toten Küken um die Nester gefunden werden.
11. Mai:
Storchennester Kapsweyer und Kakteenfarm: Heute schauten zum erstenmal in beiden Nestern die Köpfe von 2 Jungstörchen über den Nestrand. Ob dies der gesammte Besatz in den Nestern ist bleibt unklar, da auf eine Besteigung der Nester bis auf weiteres verzichtet wird.
22. Mai:
Storchennester Kapsweyer und Kakteenfarm: Ständig sieht man die Altvögel Nahrung zum Nest bringen. Mittlerweile kann man in beiden Nestern je 3 Jungstörche ausmachen, die gesund erscheinen.
06. Juni:
Storchennester Kapsweyer und Kakteenfarm:Mittlerweile sind die Jungstörche zirka 50 cm hoch und haben einen fast unstillbaren Appetit. Teilweise kan man schon die späteren schwarzen Schwungfeder erkennen.
Storchenest Kakteenfarm: Seit 2 Tagen sind nur noch zwei Jungstörche, bei der Fütterung zu sehen. Über den Verbleib des 3. Jungstorches können nur Vermutungen angestellt werden.
26.Juni: Storchennester Kakteenfarm und Kapsweyer: Die Beringung konnte heute endlich abgeschlossen werden. Nachdem am 15. Juni die drei Jungstörche in Kapsweyer an der Reihe waren sind heute die beiden auf der Kakteenfarm beringt worden.
3. und 4. Juli:
Storchennest Kapsweyer: Gestern und heute flogen die Jungstörche das erste Mal zur Nahrungssuche aus.
12. Juli:
Storchennest Kakteenfarm: Erster Ausflug der beiden Jungstörche.
30. Juli:
Das Tagebuch über die Storchenkinderstuben wird geschlossen. Am Wochenende haben alle Jungstörche nun endgültig ihre Nester in Steinfeld und Kapsweyer verlassen.
Zählt man die beiden geretteten Jungstörche von der Wiesentalhalle (diese wurden am 2. Juni in ein Storchennest in Rußheim/BW erfolgreich wieder eingesetzt) hinzu kommen insgesamt 7 Jungstörche dieses Jahr aus Kapsweyer und Steinfeld.
Die Ringnummer sind wie folgt:
Kapsweyer:
DER A 2125 (re oben)
DER A 2126 (re oben)
DER A 2127 (re oben)
Kakteenfarm:
DER A 2259 (re oben)
DER A 2260 (re oben)
Wiesentalhalle:
DER A 1546 (re oben)
DER A 1547 (re oben)
Ein schöner Erfolg für unseren Verein Im Oktober 2002 wurde je ein Jungstorch aus Kapsweyer und Steinfeld in Südspanien gesichtet.