"Südpfalzkurier" vom 15.02.2012 (Ausgabe 7/12)

Zecken und Borrelien - Ein Thema erregt Aufmerksamkeit

Gut 100 Zuhörer folgten am letzten Mittwoch in der Galerie der Steinfelder Wiesentalhalle

dem Vortrag des Karlsruher Parasitologen Dr. Trevor Petney (KIT) zum Thema "Zecken und

zeckenübertragene Krankheiten". Der international renommierte Zeckenforscher, eingeladen

vom hiesigen Storchenverein, stellte alle im Oberrheingebiet vorhandenen Arten vor, darunter

zwei große, auffällige Arten, deren Bestand stark zunimmt: die Auwald- und die Schafzecke.

Er zeigte Bilder vom Lebenszyklus des "Gemeinen Holzbocks". Das ist Art, die am

häufigsten vorkommt. Mäuse vor allem sind die Reservoir-Tiere, über die die acht in

Deutschland vertretenen Krankheitserreger (Borrelien) übertragen werden. Interessant zu

hören war, dass Holzböcke, sobald sie an Rehen saugen, ihre Infektiosität verlieren. Rehblut

enthält offenbar Wirkstoffe, die die Borreliose-Bakterien abtöten. Zum Abschluss gab Dr.

Petney praktische Tipps zur Vermeidung, Erkennung und Bekämpfung von Zecken und

Borrelien, verwies betroffene Bürger an entsprechende Beratungsstellen und stellte sein

eigenes Forschungsprojekt im und am Bienwald vor.

Das Publikum zeigte lebhaftes Interesse. Während der Diskussion wurde deutlich, dass die

meisten Zuhörer leidvolle Erfahrungen mit Zecken und Borreliose gemacht haben. Hierzu

drei wichtige Kontaktadressen:

Borreliose Selbsthilfetreff KISS Pfalz, Edesheim (www.kiss-pfalz.de - Tel.: 06323 - 98 99 24)

Borreliose und FSME Bund Deutschland, Rheinheim (www.bfbd.de - Tel.: 06162 - 96 94 43)

Deutsche Borreliose-Gesellschaft (DBG), Karlsruhe (www.borreliose-gesellschaft.de - Tel.:

0721 608-43965). (Riehl)