Konzept des Vereins

"Wer schaffen will muß fröhlich sein"... und braucht ein gutes Konzept.

Unser "Storchenverein" hat ein Konzept und stellt hiermit seine Perspektiven und Vorschläge für eine realistische und bezahlbare Naturschutz-Politik vor.

Die Thesen des Storchenvereins:

Wiederherstellung von Strukturvielfalt in der ausgeräumten Kulturlandschaft!

Hecken, Teiche, Schilf, Abbruchkanten und einzelne Bäume bringen neues Leben ohne viel Geld zu kosten.

Schaffung von Refugien für die Natur!

Von der Landwirtschaft abgeschirmte Flächen ohne Nährstoff- und Gifteintrag können von jeder Gemeinde bereitgestellt werden.

Verwirklichung des Subsidaritätsprinzips!

Wir brauchen nicht nur teure Großprojekte aus den Landeshauptstädten. Naturschutz kann flächendeckend nur in den Gemeinden greifen.

Einfache und billige Konzepte sind gefragt!

Dann kann Pflanzen und Tieren in einer reich gegliederten Landschaft mit großer Artenvielfalt ein Überleben ermöglicht werden.

Lebensqualität für den Menschen!

Eine abwechslungsreiche und naturnahe Landschaft bietet auch für den Menschen ein hohes Maß an Lebensqualität, da je nach Begebenheiten Radwege, Tennisplätze, Badestellen o.ä.integriert werden können.

Bürger gestalten ihre Umwelt - Politik schafft Voraussetzungen dafür

Die Agrarlandschaft stellte hierzulande in früheren Zeiten den Hauptlebensraum der meisten tierischen und pflanzlichen Organismen dar. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als man allgemein die größte Artenvielfalt in Deutschland verzeichnete, beherbergte diese von Menschen geschaffene Landschaft eine immense Vielfalt an Leben. Weit verbreitete, allgemein bekannte und auffällige Tierarten der Feldflur waren in der Vorder- und Südpfalz z. B. der Weißstorch, der Laubfrosch und die Zauneidechse.

Durch eine großflächige Ausräumung der offenen Landschaft verbunden mit einer extremen Intensivierung der Landwirtschaft kam es jedoch in den letzten Jahrzehnten zu einem überall zu beobachtenden dramatischen Artenrückgang. Als Folge dessen verzeichnet man inzwischen eine deutlich höhere Artenvielfalt in den Großstädten und im Siedlungsraum als in der umgebenden Agrarlandschaft.

Von den drei erwähnten, bekannten Tierarten, ist es lediglich dem Weißstorch gelungen, nach dem völligen Aus als Brutvogel in der Pfalz (1974) seit wenigen Jahren wieder zuzunehmen (2000: 67 Jungstörche in Rheinland-Pfalz, 7 davon in Steinfeld,Südpfalz), was aber bei dieser symbolträchtigen Schlüsselart u. a. auf eine sehr starke pflegerische Unterstützung seitens des Menschen zurückzuführen ist, so dass hier nicht unbedingt ein realistisches Bild der Landschaftsqualität widergespiegelt wird.

Eine Hauptmaßnahme gegen den weiteren Artenschwund in der Agrarlandschaft kann nur in der Schaffung neuer landschaftlicher Strukturvielfalt liegen. Flächen, die für die Intensivlandwirtschaft wenig tauglich sind, sollten aus der Bewirtschaftung dauerhaft herausgenommen werden, ohne nur kurzfristig stillgelegt zu sein. Diese Flurstücke und auch solche in Gemeindehand, die verpachtet sind oder brachliegen, könnten für Naturschutzzwecke herangezogen werden. Auf geeigneten Flächen, die möglichst an extensiv genutzte Böden oder Waldränder angrenzen sollten, könnten dann z.B. organische Substrate, die als Basis von Nahrungsketten von Bedeutung sind, ausgebracht werden.

öffentliche oder private Gartenabfälle (Astschnitt etc.) werden bisher von den Gemeinden an Schredderplätzen gesammelt und dort zu zentralen Sammelstellen abtransportiert und schließlich kompostiert. ökologisch sinnvoller wäre es, dass jede Gemeinde einen eigenen Kompostplatz in der offenen Landschaft betreibt, wo die anfallenden Gartenabfälle aufgetürmt werden. Der Haufen bleibt über mehrere Jahre liegen und wird zu einer Seite hin kontinuierlich mit neuem Material aufgestockt.

Auch können viele Landwirte das bei ihnen anfallende Stroh nicht mehr gebrauchen. Die Gemeinden sollten an die Bauern herantreten und sie dafür gewinnen, Strohballen an geeigneten Stellen in der Landschaft zu einem Haufen zu stapeln und mehrere Jahre liegen zu lassen. Gleiches gilt für Sägespäne, dort, wo entsprechende Betriebe ansässig sind.

Das bei winterlichen Stürmen ("Lothar") oder anderen Anlässen in den Gemeinden oder bei den Straßenbauämtern anfallende Holz sollte nicht wie bisher in Haushalten verbrannt oder zentral gehäckselt werden, sondern an sonnenexponierten, trockenen Stellen aufgetürmt werden.

Wenn an vielen Orten in der offenen Landschaft oben genannte organische Substanzen verfügbar wären, könnte man Hirschkäfern, Rosenkäfern oder Holzbienen, die in ihrer Larvalentwicklung auf Totholz oder Kompost angewiesen sind, neue Lebensräume bieten. Ringelnattern, Blindschleichen und andere Reptilien benötigen faulige Substrate für ihre Eiablage.

Auch das Fehlen von kleinräumigen Nischen in und auf den Bodenoberflächen wirkt sich negativ auf die Artenvielfalt aus. Jedes Dorf sollte deshalb einen Steinhaufen auf einem besonnten Flurstück mit extensiv genutzter Umgebung errichten, was in den meisten Fällen wahrscheinlich nicht einmal mit Kosten verbunden wäre. Die Steine sollte so aufeinandergetürmt werden, dass im Inneren der Pyramide ein Labyrinth aus Gängen und Kammern entstünde. Die Oberfläche solcher "Sekundär-Felsen" wird von Reptilien und Insekten zum Sonnenbaden benötigt. Das Innere dient z. B. Hermelinen oder Wechselkröten als Versteck.

In der modernen Agrarlandschaft fehlt es an vertikalen Bodenstrukturen, wie sie früher entlang von Hohlwegen, Böschungen und an den Ufern von mäandrierenden Flüssen häufig auftraten. Ohne großen Kostenaufwand ließen sich Feldwege an geeigneten Stellen, z. B. auf Anhöhen, mit lehmigem oder sandigem Untergrund "tiefer legen". Die dadurch geschaffenen Abbruchkanten bräuchten nur 50cm hoch zu sein, und auch eine Länge von 20-30 Metern wäre ausreichend, um vielen Wildbienenarten und anderen Insekten Lebensräume zu ermöglichen.

In Sandgruben und Steinbrüchen existieren großräumige Vertikalflächen, die aber meist schon wenige Jahre nach dem Ende des Abbaus durch Vorwaldgesellschaften oder spontane Rubinienwäldchen verdeckt und beschattet werden, wodurch sie als Standort von Brutkolonien von Wildbienen oder Uferschwalben entwertet werden. In einer ehemaligen Sandgrube in einem Wäldchen in der Südpfalz wurde auf diese Weise vor wenigen Jahren eine Brutkolonie des in Deutschland äußerst seltenen Bienenfressers vernichtet.

Als im Dezember 1999 der Wirbelsturm "Lothar" eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte, lag in der Südpfalz etwa jeder fünfte Obstbaum der Feldflur entwurzelt am Boden. Das Holz der Bäume wurde anschließend zerkleinert und abtransportiert, so dass man später meist nur noch erahnen konnte, wo am Wegrand oder auch mitten in einem Feld ein Walnuss- oder Apfelbaum gestanden hatte. Durch die Stürme der letzten Jahre wurde der in der Agrarlandschaft ohnehin nur noch in überresten vorhandene Baumbestand weiter dezimiert. Um diesen kontinuierlichen Baumverlust aufzuhalten, sollten die Landwirte und die Kommunen verpflichtet werden, jeden verlorenen Baum durch einen neuen, jungen zu ersetzten. Anhand eines Baumkatasters ließe sich der Verlust oder Zuwachs an Bäumen in der Feldflur aufzeichnen. In den Gemeinden gibt es engagierte Bürger, die diese Aufgabe eines "Baumbeauftragten" ehrenamtlich übernehmen würden. Darüber hinaus sollten die Kommunen aufgefordert werden, den Bestand an geeigneten Baumarten in ihren Gemarkungen zu vergrößern.

Die Bereitschaft, Bäume zu pflanzen, ist im Bewusstsein der Menschen tief verankert. Anders sieht es dagegen mit Hecken aus, die als pflegebedürftig, wild und "unsauber" empfunden werden, aber z. B. als Lebensraum für Neuntötern, Goldammern oder Zauneidechsen von großer Bedeutung sind. Das Anpflanzen von Hecken müsste deshalb besonders nachdrücklich gefördert werden, z. B. dadurch, dass man den Gemeinden finanzielle Anreize schafft oder Wettbewerbe und Preise ausschreibt.

Durch die vorherrschende Intensivlandwirtschaft findet man in der offenen Landschaft kaum noch Flächen, in die nicht dauerhaft Nährstoffe eingetragen werden; meist tritt noch eine Giftbelastung hinzu. Ein starker Rückgang vieler Blütenpflanzen (Beispiel: Ackerwitwenblume, Bergsandglöckchen, Wiesenschaumkraut) ist die Folge gewesen. ähnliches gilt für viele Insektenarten. Durch die anhaltende Düngung entstanden artenarme Wiesen aus Wiesenfuchsschwanz und anderen Fettgräsern, deren dichte Vegetationsdecke kein Sonnenlicht mehr bis zum Boden vordringen lässt, wodurch z. B. Grashüpfer als Folge von "Unterkühlung" verschwinden. Viele Schmetterlinge bzw. deren Raupen reagieren sehr empfindlich auf Insektizideinsatz in der Landwirtschaft. Eine große Artenvielfalt an Schmetterlingen findet man deshalb heutzutage vorwiegend in Alpentälern mit reiner Weidewirtschaft und auf Nordseeinseln wie Amrum, wo aus anderen Gründen kein Raps, Mais oder Weizen angebaut wird.

Die aus Brüssel vorgegebenen Rahmenbedingungen der Landwirtschaft wird man auf der Verwaltungsebene eines Bundeslandes kaum beeinflussen können, wohl aber kann man Inseln in der Agrarlandschaft schaffen, wo Pflanzen als auch Tiere vor Dünger und Biozideintrag weitgehend geschützt sind. Flächen in Waldrandlagen, noch besser, mitten im Wald oder in Wiesenumgebung eignen sich dazu, durch alljährliche, einmalige Mahd im Spätsommer mit Entfernung des Mahdgutes (Auftürmung von Komposthaufen in sonniger Lage oder Verfütterung an Vieh) langfristig zu Magerwiesen umgestaltet zu werden. Es darf aber keinerlei Düngung erfolgen. Eine derartige Magerwiese ist in Steinfeld/Südpfalz auf dem Gelände eines ehemaligen Campingplatzes geschaffen worden und beherbergt inzwischen eine sehr artenreiche Insektenfauna mit mehreren Rote-Liste-Arten, 5 Reptilien-Arten und z. B. auch dichte Bestände des Bergsandglöckchens und der Rispen-Flockenblume.

Die Anlage von Magerwiesen innerhalb von Wäldern ist besonders wichtig, da dort die Abschirmung der Fauna vor Insektiziden aus der Landwirtschaft am effektivsten verwirklicht werden kann. Außerdem benötigen Raubvögel, Fledermäuse und andere Tiere solche Flächen als Jagdreviere. Durch die Abkehr von Kahlhieben und die vielerorts erfolgte Aufgabe der Mahd auf Waldrandflurstücken hat sich die offene Fläche in und an Wäldern in den letzten Jahren deutlich verringert.

Hirschkäfer auf einem Totholzstamm

Sonnenbadender Schwärzling einer Schlingnatter auf einem Steinhaufen im „6-Teiche-Grundstück“ des Storchenvereines südlich von Steinfeld

Einer von mehreren Holzhaufen im Insektenbiotop der Gemeinde Steinfeld (zwischen den zwei Campingweihern)

Die Anlage von Magerwiesen im Wald darf aber nicht ohne Anleitung und ohne spätere Betreuung durch die Landespflege geschehen. Im Bienwald in der Südpfalz wurde 1999 mit öffentlichen Mitteln ein Sandbuckel freigelegt, um ihn für die Kreiselwespe Bembix rostrata und andere bedrohte Insekten zu erhalten. Dort sämte aber jemand Wildäsungspflanzen aus und düngte die Fläche mit Mineraldünger. Der Schaden konnte später durch ehrenamtlichen Einsatz mit erheblichem Aufwand wiedergutgemacht werden. Das Beispiel zeigt aber, dass es bei der Neuetablierung und bei der Betreuung von Magerwiesen ehrenamtlicher Beauftragter bedarf, die solche Flächen im Auge behalten. Diese Betreuer sollten wie die Baumbeauftragten Daten und Beobachtungen sammeln und weitergeben.

Da die meisten Waldflächen von (weisungsgebundenen) Forstbeamten verwaltet werden, müssten sich klar formulierte Zielvorgaben zur Waldgestaltung innerhalb von wenigen Jahren umsetzen lassen. Folgende Maßnahmen kosten kein Geld, lassen sich auf einfache Weise verwirklichen und wirken sich positiv auf die Artenvielfalt der Fauna in den Wäldern aus.

Erhalt von großen, alten Bäumen!

10% der Waldflächen

sollten für Altholzstämme reserviert werden.

Abgestorbene Bäume nicht entfernen!

In einem Testgebiet im Bienwald in der Südpfalz, in dem man auf etwa 1 x 1 km zahlreiche tote Eichen stehen gelassen hatte, ergab sich kein negativer Einfluss auf die forstwirtschaftlich genutzten Flächen der Umgebung. Wohl aber kann man dort jetzt z. B. regelmäßig Hirschkäfern begegnen. Sucht man in den Wäldern in Deutschland nach toten Bäumen, so findet man nur sehr wenige Einzelstücke.

Schaffung von Amphibienteichen im Wald!

Eine Maßnahme zur Verbesserung der Strukturvielfalt in Wäldern ist die Anlage solcher Gewässer. Dazu sollten die Forstamtsleiter ABM-Kräfte und eigene Mittel einsetzen. Allerdings bedarf es auch hier einer Nachsorge und Betreuung (am besten durch kommunale ehrenamtliche Beauftragte). Im Bienwald sind im Laufe der letzten 15 Jahre mehrere Löschteiche angelegt worden. In den meisten Teichen erfolgte jedoch nach sehr positiver anfänglicher Entwicklung ein Fischeintrag, ohne dass die Teiche für angelsportliche Zwecke ausgewiesen waren oder genutzt werden sollten. Ein Rückgang der meisten Amphibien war die Folge. Mehrjährige Karpfen z.B. fressen die Laichschnüre und Eipakete der Amphibien. Bedroht sind in Deutschland aber fast alle Amphibienarten, nicht Karpfen, Sonnenbarsche oder Goldfische.

Der hochgradig bedrohte Laubfrosch verschwindet umgehend, sobald ein Brutgewässer mit gängigen Fischarten besetzt wird. Verantwortungsträgern des Gemeinwesens sind diese Zusammenhänge oft nicht bekannt. Aufklärung ist deshalb dringend erforderlich.

Größere Gewässer können und sollen nicht ohne Fische bleiben. Die ansässigen Angelsportvereine sollten dafür gewonnen werden, einen kleinen Uferbereich als Steilwand auszubauen, damit Eisvögel Brutmöglichkeiten vorfinden.

Die Umweltpolitik der Bundesländer sieht den Erhalt der Auwälder entlang der großen Flüsse vor, sowie die Schaffung von Poldern zum Rückhalt des winterlichen Hochwassers. In den Gemeinden auf dem Lande, wo der größte Handlungsbedarf besteht, wird aber weiterhin für einen schnellen Abfluss des Regenwassers gesorgt, und die Idee einer Wasserretention auf Sickerflächen findet dort nur wenige Befürworter.

Hier muss von Seiten der Länder viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Aus Spezialfonds zur Finanzierung von "Schilfpolder" fernab der großen Flüsse könnten die Gemeinden unterstützt werden.

Der Etablierung von neuen Schilfflächen, die ökologisch besonders wertvoll sind, sollte bei der Gestaltung von Gewässern Priorität eingeräumt werden. Entlang von stillgelegten Kiesgruben oder anderen Seen hat man dazu leider nur wenig Möglichkeit, da diese Gewässer meist anthropogener Herkunft sind, ihre Ufer daher zu steil abgegraben wurden und die Gestaltung der Ufer den lokalen Angelsportvereinen unterliegt. Leider müssen dann auch negative Begleiterscheinungen des Angelsports mit in Kauf genommen werden (Fischbesatz, Besatz mit falschen Fischarten und zu hoher Individuendichte, Zerstörung der Ufervegetation, Nährstoffeintrag in die Gewässer).

Mit der Schaffung von Schilfflächen in Poldern (auch an Bächen und kleinen Flüssen) können zwei Ziele der Umweltpolitik - Hochwasserschutz und Schaffung von Strukturvielfalt - sinnvoll miteinander verknüpft werden. Die Forderung nach Hochwasserschutz wird entlang des Rheins besonders lautstark geäußert und angegangen. Die Ursachen dieser Erscheinung sollten aber auch 50 oder 100 km landeinwärts bekämpft werden. Gemeinden, die Schilfpolder schaffen, müssten deshalb belohnt werden. Das im Herbst gemähte Schilf lässt sich wahrscheinlich sogar vermarkten. Entlang der deutschen Nordseeküste sind Reetdächer wieder in Mode gekommen und werden auch von den Tourismusbeauftragten gefördert. Das Schilf steht aber im eigenen Land inzwischen nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung und muss aus Ungarn importiert werden.

Einige Gemeinden oder Vereine haben Teile der Bachläufe in ihren Gemarkungen renaturiert. Solche Eingriffe sind sehr teuer und aufwendig, führen aber meistens nicht zu den angestrebten Zuständen, wie neuere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Meist genügt es, über die Jahre vollzogene Ordnungseingriffe einfach zu unterlassen. Die Natur kehrt relativ schnell und dazu noch kostenlos zurück.

Die Anlage von Amphibienteichen ist dagegen weiterhin notwendig und andererseits kostengünstig durchführbar. Die Teiche sollten im Optimalfall so konstruiert werden, dass man sie einmal jährlich im Oktober oder November stundenweise trockenlegen oder abfischen kann, damit eventuell eingesetzte Sonnenbarsche oder andere Fische beseitigt werden können.

Die ausgeräumte Landschaft braucht neue "Unordnung"

    • Teiche, Bäume, Hecken, Kompost, Totholz, Schilf, Steine, Abbruchkanten, außerdem Refugien ohne Düngemittel und Biozide.Tierarten mit großer Fluchtdistanz (Seeadler, Großtrappe) oder speziellen Biotopansprüchen (Auerhahn) brauchen zu ihrem Schutz Spezialprogramme, die in der Regel nicht auf der Gemeindeebene verwirklicht werden können. Die allermeisten Tier- und Pflanzenarten profitieren von einen vielgestaltigen Landschaft.

    • Die Schaffung solcher Strukturen wir am sinnvollsten in die Hand der Gemeinden gelegt, wozu allerdings klare Zielvorgaben in übersichtlicher Form definiert werden müssen. Ehrenamtliche Beauftragte in den Gemeinden begleiten die Ausführung von Projekten im Sinne der Zielvorgaben und berichten darüber schriftlich bei den zuständigen Landespflegern, die das ausgewertete Datenmaterial wiederum in die Landeshauptstädte weiterleiten.

    • Die Forstämter sollten die Auflage bekommen, dass 5% der Wälder aus toten Bäumen und weitere 10% aus alten Bäumen, die gekennzeichnet und nicht forstwirtschaftlich genutzt werden, bestehen müssen. Die ämter sollten dazu angehalten werden, freie Flächen (ohne Düngereintrag oder äsungspflanzen) und Kleingewässer (ohne Fischbesatz) im Wald zu schaffen.

    • In Bezug auf Gewässer besteht eine realisierbare, wichtige Vorgabe darin, tiefergelegte, feuchte Flächen zu schaffen, auf denen sich dichte Schilfbestände entwickeln können, die gleichzeitig dem Hochwasserschutz dienen. Den Gemeinden sollten entsprechende Informationszuschriften zugehen. Anreize zum Ausbau solcher Flächen müssen geschaffen werden.

    • Großprojekte, die mit hohem finanziellem Aufwand verbunden sind, bleiben wichtig und weiterhin wünschenswert. Darüberhinaus lassen sich aber auf der Gemeindeebene zahlreiche kostenlose oder kostengünstige Maßnahmen verwirklichen, die überregional greifen oder einen flächendeckenden Effekt haben, wenn die dafür nötigen administrativen Vorgaben aus den Landeshauptstädten bzw. aus Berlin erfolgen.

Schlüsselarten wie der Weißstorch dienen dazu als Sympathieträger alle Teile der Bevölkerung für die Ziele des Naturschutzes zu gewinnen.

FUL-Programm

Wußten Sie schon, dass es vom Ministerium für Umwelt und Forsten ein Förderprogramm gibt, welches die umweltschonende Landbewirtschaftung unterstützt. Über dieses Programm ist es auch für kleine Umwelt- und Naturschutzvereine mögliche, eine staatliche Förderung für ihre Biotop-Arbeit zu erhalten.

Anekdoten

Presse

Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas) auf einer freigelegten Sandfläche im Bienwald

              • Anblick von Störchen bei einer Radtour im Viehstrich

Bereich im Bienwald mit abgestorbenen Eichen.

Viele Spaziergänger oder Radfahrer werden durch diesen Anblick inzwischen positiv berührt.

Eisvogel an einem Fischgewässer südlich von Steinfeld (Campingweiher)